Kairo

Am ersten Tag, morgens um viertel vor acht wurden wir durch lautes Telefonklingeln geweckt. Fenster aufmachen und rausgucken war nicht drin, weil die Augen von dem grellen Licht schrecklich schmerzten. Wie gut, dass wir Sonnenbrillen dabei hatten, denn selbst beim Frühstück am Panoramafenster wurde man heftig geblendet.

Unsere Touren durch Kairo starteten wir mit einem kleinen, blauen Minibus von Phoenix.

Verkehr in Kairo: Ziemlich chaotisch.

In Kairo gibt´s auch grüne Gegenden

Vor dem Frühstück sammelte Petra erst mal uns und unsere Mitreisenden Melanie und Zeljka, die schon bei unserer Reise 2001 dabei waren ein. Die beiden waren schon drei Tage vorher in Kairo angekommen und hatten schon so einiges vorab unternommen (Pyramiden, Light and Sound bei den Pyramiden und im Pharaonendorf).
Nach dem Frühstück trafen wir unseren Reiseführer Atef, der uns die ganze Zeit in Kairo und auch auf der Nilkreuzfahrt begleiten sollte. Zu unserer freudigen Überraschung bestand die komplette Reisegruppe in Kairo nur aus uns fünf. Kein anderer hatte "Abu Simbel" gebucht. Lediglich bei der 9-tägigen Nilkreuzfahrt sollten noch mehr Leute dazu kommen.

Alte Häuser
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Kreuzung in Kairo. Man kommt sich vor wie am Piccadilly Circus in London.
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Wolkenkratzer am Nil

Der alte Bahnhof

--------------Ägypten-Wissen--------------

Kairo

Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und die grösste Stadt Afrikas, denn dort leben derzeit etwa 17 Millionen Menschen. Die Stadt liegt im Nordosten Ägyptens, am Eingang des Nildeltas. In Kairo ist aufgrund der vielen Autos ein ziemlich heftiger Smog, was man auch direkt riechen kann, wenn man in Kairo ankommt. Insgesamt wirkt Kairo sehr chaotisch. An Verkehrsregeln hält sich sowieso niemand, rote Ampeln werden missachtet, Vorfahrt hat wer am lautesten hupen kann und die Überbevölkerung kann man schon an den überfüllten Straßen erkennen. Gewaltige Menschenmassen bewegen sich täglich zu allen Tageszeiten durch die Straßen. Das Stadtbild zeigt eine Mischung aus europäischen und islamischen Einflüssen. Sowohl bei den Bauten als auch bei der Bevölkerung. Trotz der Enge leben Christen und Moslems friedlich nebeneinander und trotz der Hektik, die die Innenstadt ausstrahlt sieht man überall Menschen gemütlich bei Tee und Wasserpfeife in den Strassencafés sitzen.
Kairo ist auch ein kulturelles Zentrum. Es gibt zahlreiche Hochschulen, Forschungseinrichtungen und große Museen.

Geschichte:
Zur Zeit der Pharaonen hieß der Ort Cheri-aha. Dort sollen sich nach der ägyptischen Mythologie die Götter Horus und Seth bekämpft haben. Um 100 n. Chr. wurde dort die griechische Siedlung Babylon gegründet und etwa 550 Jahre später gründete der Eroberer Amr Ibn al-As die erste arabische Stadt in Ägypten, die er El Fustat nannte. Al Qahira ("die Siegreiche") wurde 969 n. Chr von den Fatimiden gegründet und das ist der bis heute gültige Name.

Basarstrasse
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Unsere Rundreise in Kairo war mit Halbpension gebucht. Frühstück gab es im Hotel aber das Mittagessen gab es immer unterwegs während unserer Fahrten von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit.
Am ersten Tag fuhren wir zu einem Restaurant, dass direkt neben den Pyramiden lag. Dort gab es als Vorspeise selbstgebackenes Fladenbrot (vor dem Haus saß eine Frau an einem großen Steinofen) mit Sesam- und Joghurtsoße, scharf gewürzte Tomatenscheiben, Auberginen und Salat. Eigentlich waren wir schon nach der Vorspeise satt, weil das alles unglaublich köstlich war (ich habe allein schon drei Fladenbrote mit Sesamsoße verputzt). Doch dann gab es für jeden noch ein Menü. Man konnte wählen zwischen Fisch, Huhn und Lamm. Dazu gab es Reis, Pommes und Gemüse. Nachtisch gab es auch noch: erfrischende Melonen. Danach waren alle pappsatt. Getränke muss man natürlich selber zahlen, aber die Preise sind überall sehr human, größtenteils sogar kleiner als in Deutschland.

Restaurant-Schiff auf dem Nil

Buffet

Das Hotel Sheraton auf der Nilinsel Gezira

Am nächsten Tag fuhren wir zu einem Restaurant-Schiff auf der Nil-Halbinsel Gezira. Dort hatten wir einen fantastischen Ausblick auf das Nil-Panorama von Kairo. Es gab dort ein reichhaltiges Buffet mit Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachtisch. Und auch hier waren die Getränke-Preise in Ordnung, auch wenn es ein recht nobles Ambiente war.

-------Reise-Info-------

Was sollte man in Kairo anziehen?

Ägypten ist ein muslimisches Land, wo es natürlich nicht gerne gesehen wird, wenn Frauen aufreizend herumlaufen. Frau sollte daher möglichst nicht mit Bauchfrei, Minirock oder Tops herumlaufen. Aber auch Herren sollten sich darauf einrichten, dass ihr Modegeschmack nicht unbedingt von den Ägyptern geteilt wird. Männer in kurzen Hosen findet man in Ägypten nämlich ziemlich lächerlich.
Richtige Vorschriften gibt es allerdings nur in Moscheen. Da dürfen Frauen nämlich nur mit bedeckten Knien und Schultern rein. (Und zu eng anliegend darf die Hose auch nicht sein)
Wenn man dann doch das falsche anhat und rein will, muss man sich einen stinkigen, grünen Kittel überziehen, den man dort bereit hält.

Volle Straßen in der Altstadt

Grüne Kittel in Moscheen

Einen Abend sind wir dann auch mal auf eigene Faust los und haben in einem Restaurant in der Nähe unseres Hotels eine Kleinigkeit gegessen. Das Lokal war direkt um die Ecke vom "Le Meridien Pyramids", heißt Felfela und ist eher eine Art Biergarten, wo man wunderbar draußen sitzen kann. Petra und ich haben Fallafel mit Ei, Fladenbrot und Sesamsoße bestellt. Melanie hat Kosheri (Gemisch aus Nudeln, Reis und Erbsen) gegessen und Anke und Zeljka "Omm Ali", eine ägyptische Süßspeise. Dazu gab es natürlich "Stella"-Bier. Alle waren voll zufrieden und satt.

Am zweiten Tag haben Petra, Anke und ich noch einen fakultativen Ausflug gebucht: eine Stadtrundfahrt durch Kairo mit Besuch des "Khan El Kalili"-Basars und anschließender Bootsfahrt auf dem Nil. Dieser kostete bei Phönix 15 Euro pro Person.
Hierzu wurden wir von einem anderen Reiseführer (Mohamed) um 19:00 Uhr abgeholt. Wir waren baff erstaunt, dass wir drei die einzigen waren, die an diesem Ausflug teilnahmen. Aus diesem Grund stand auch nicht wie sonst ein Phoenix-Bus bereit, sondern Mohamed orderte vor dem Hotel ein einfaches Taxi.

Gegrillter Mais wird auf den Straßen zum Kauf angeboten

In den Straßen Kairos
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Kaum saß ich im Taxi merkte ich, wie mein Oberschenkel nass wurde. "Nicht schlimm" meinte der Taxifahrer "ist nur Wasser". Mohamed übersetzte: Dem Taxifahrer war auf dem Rücksitz wohl eine Wasserflasche umgekippt. Alle lächelten nett und meinten das sei doch nicht so tragisch. "Das ist bei der Hitze ganz schnell wieder trocken." Na gut, dacht ich mir, wenn es wirklich nur Wasser ist...

Kairo
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Wir fuhren durch die vollen Straßen Kairos. Überall Gehupe, ein wildes Durcheinander von Autos, Fußgängern und Radfahrern. Petra wundert sich über die Aufteilung der Strassen. Es gibt eine Strasse extra für Schuhe, eine für Werkzeug, eine für Herrenbekleidung und und und. Wir sind uns einig: Eine solche Einteilung wäre in Köln auch praktisch. Dann wüsste man genau, wo man hin muss, wenn man ein paar Schuhe kaufen will und müsste nicht durch die ganze Stadt rennen.
Nach der Fahrt durch die Strassen Kairos hielten wir am Anfang des "Khan El Kalili"-Basars. Mohamed fragte, ob wir lieber alleine bummeln wollten, aber wir zogen es dann doch vor einen kundigen Führer dabei zu haben. Wie schnell hat man sich im Dschungel der schmalen Gassen verlaufen, und die Aufregung wollten wir uns dann doch ersparen. Also bummelten wir zu viert über den Basar. Die Sonne war inzwischen untergegangen und alles war hell beleuchtet. Die Läden strahlten bunt und golden. Dort wurden Messing-Teller, Wasserpfeifen, Schmuck und Nachbildungen von Statuen aus pharaonischer Zeit angeboten. Es gab überall große Körbe mit bunten Gewürzen, Tüchern und Kleidern.

Schmuck, Teller und Tücher

Brotträger

Händler


Nach dem Basar stand nun noch eine Fahrt auf dem Nil auf dem Programm. Also stiegen wir in ein weiteres Taxi, dass uns bis zur Nilpromenade fuhr und uns dort mitten auf der 6-spurigen Strasse absetzte. Mutig sprinteten wir zwischen den Autos hindurch auf die andere Fahrbahnseite und bereits nach wenigen Metern wurden wir von dem ersten Ägypter angesprochen, der uns ein Boot vermitteln wollte. Diesen wurden wir dann auch gar nicht mehr los und unser Führer handelte grinsend mit ihm einen Preis für die ca. 1-stündige Fahrt aus.

Beleuchtetes Restaurantschiff
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Erneut waren wir überrascht, wie viel Aufwand man für eine 3-köpfige Reisegruppe betrieb, denn der Ägypter führte uns zu einem Boot, das eigentlich für etwa 20-25 Personen gedacht ist. Von diesen mit bunten Lichterketten ausgestatteten Booten sieht man auf dem Nil am Abend in Kairo sehr viele. Die meisten sind mit Touristen beladen, aber es gibt auch viele Einheimische, die z.B. Hochzeits- oder Geburtstagsrundfahrten auf diesen Booten unternehmen. Dort wird dann fröhlich gesungen oder bei lauter Musik getanzt.

Ausflugsboote auf dem Nil

Auch auf unserem Boot drehte der Kapitän laut die dröhnende arabische Musik auf, was unser Führer, der uns was über Kairo erzählen wollte, gar nicht so gut fand, weil er so natürlich richtig brüllen musste. Unter Murren machte der Bootsführer schließlich sein Radio aus und wir konnten die nächtliche Fahrt vorbei an den Hochhäusern und Restaurantschiffen Kairos so richtig genießen. Zurück zum Hotel ging's dann mit dem dritten Taxi und um 23.00 Uhr war unser Ausflug beendet.


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