Wie gut, dass unser Schiff bei unserem Eintreffen in Luxor nicht in erster Reihe an der Anlegestelle lag, sondern von den anderen Schiffen verdeckt wurde. Hätten wir gesehen, wie die Belle Epoque von aussen aussah, wären wir vermutlich sofort zum Reiseleiter gerannt. Stattdessen wurden wir herzlich an der Rezeption des Schiffes empfangen und unser erster Eindruck war ein guter. | ![]() Das erste was wir vom Schiff |
![]() Von der Rezeption aus |
![]() Doppelkabine 12qm |
Für die Rezeption mussten wir einen Zettel ausfüllen. Im Gegenzug bekamen wir unsere Kabinenschlüssel. Die Größe der Kabinen haute uns um. 12 Quatratmeter und das als Doppelzimmer. Klar, das Schiff war verdammt klein und da musste man jeden Zentimeter Platz sparen. Melanie und Zeljka buchten spontan noch auf Einzelzimmer um. Das war ihnen dann doch zu winzig.Aber wenn man solche Riesenkoffer dabei hat, wie die zwei, dann kommt man mit dem Platz auch nicht aus. |
![]() Das Bad |
![]() Alles ziemlich eng |
Anke und ich tauschten dann noch das Zimmer mit Petra, weil die es schön heiss und schwül haben wollte. Die Klimaanlage in unserer Kabine war nämlich kaputt. Petra fand das gut. Uns bereitete die Größe des Zimmers auch arge Probleme. Wohin mit den Klamotten? Der Schrank hatte zu wenig Fächer und daher mussten wir Teile unserer Klamotten in das Fach des kleinen Tischchen legen. Sachen die wir tagsüber an hatten konnte man nicht zum Lüften aufhängen. Die wurden über den kleinen Hocker gestapelt. Und so sah es irgendwie immer unordentlich aus, weil überall was rumlag. |
![]() kreative Reinigungskräfte |
Damit es nicht so unordentlich aussah gabs die Zimmerboys. Die gaben sich immer heftig Mühe mit dem Aufräumen und das machten die sogar zwei Mal am Tag. Morgens während alle beim Ausflug waren und abends während des Abendessens. Und sie räumten nicht nur auf und putzten. Nein, sie machten sich einen Heidenspass daraus Figuren aus unseren rumliegenden Klamotten zu formen. Da kamen ganz verrückte Teile zustande. | ![]() Figur aus Decken und Bettlaken |
![]() Der Handtuch- Mann |
![]() Schock, wenn man sowas im Zimmer findet |
![]() Ins Bett gesetzt |
![]() Liebe zum Detail: Mit Kippe |
![]() Großer Vorbau, kurze Beine |
Unser Reiseleiter auf dem Schiff hieß Hishem. Am ersten Tag begrüßte er uns bei einem Willkommensdrink im Salon. Dort saßen wir während der Nilkreuzfahrt auch abends immer alle zusammen, um nach einem anstrengenden Tag bei einem Drink zu relaxen. Oder um auf Hishems PC Musikvideos zu gucken. | ![]() Abends im Salon |
![]() Ein wahrer Admin administriert auch im Urlaub |
Hishem wusste gar nicht, was er uns alten Ägypten-Hasen noch so erzählen sollte. Er stellte uns das Wochenprogramm vor und wir quatschten ein wenig. Wir fünf waren die ersten auf dem Schiff. Insgesamt sollten es 18 Gäste werden (auf dem ganzen Schiff!!). Zeljka stellte fest, dass es auf dem Schiff kein Sprudelwasser, nur stilles Wasser gab und fragte Hishem, ob sie draussen gekaufte Getränke mit aufs Schiff nehmen dürfte. Klar, meint Hishem, wir seien ja wie eine grosse Familie auf dem Schiff, da solle man sich wie zu Hause fühlen. | ![]() kleines Schiff |
![]() Auf der Belle Epoque |
![]() Das abgestürzte O passte zum Schmuddeloutfit |
![]() Schmuddelschiff |
Wie schon erwähnt, die Belle Epoque (von uns liebevoll Billibuck genannt) war innen hui und aussen pfui. Ich glaube, wenn man dem Schiff mal einen frischen Anstrich spendiert hätte, wäre es gar nicht so schlimm gewesen. Aber alle die uns aus dem Schiff haben kommen sehen, haben uns vermutlich heftig bemitleidet. "Och, die Armen. Haben so ein schmuddeliges Schiff erwischt!" Aber eigentlich waren wir voll zufrieden, weil innen war´s echt gemütlich. |
Das restliche Peronal auf dem Schiff war auch sehr nett und bemühte sich sehr um unser Wohl. Wenn wir z.B. von Ausflügen zurück kamen (und es war tierisch heiß manchmal) standen die netten Kellner am Eingang und reichten uns feuchte Tücher und heissen Tee. Das war extrem angenehm bei der Hitze. Um 17 Uhr war oben auf dem Sonnendeck Teestunde. Da gab es Kuchen, Plätzchen, Tee und Kaffee. Das sind immer die entspannendsten Momente einer Nilkreuzfahrt... |
![]() Empfang nach den Ausflügen |
![]() Gammeln auf dem Sonnendeck |
![]() Mini-Pool |
Oben auf dem Sonnendeck konnte man es nie lange aushalten. Schließlich war Hochsommer und der ein oder andere hatte sich da oben schnell einen Sonnenbrand geholt. Vor allem da es dort, wo die Liegen standen keinerlei Sonnenschutz gab. Die einzigste Chance da oben sich abzukühlen war der Pool. Aber der war (wie alles auf der Belle Epoque) verdammt winzig. Es war eher ein Wasserloch: 1,20 tief, ca. 3 Meter lang und 1,50 Meter breit. Also nix um mal ein paar Ründchen zu schwimmen. |
Weil es auf dem, Sonnendeck so heiss war, hielt man sich die meiste Zeit auf dem kleinen "Schattendeck" auf. Das war durch ein Treppchen vom Sonnendeck getrennt, war zwar auch draussen, aber komplett überdacht und dort standen nur Stühle und Tische. Dort traf sich alles, sobald das Schiff Fahrt aufgenommen hatte. Hier saß man mit Buch, Fernglas oder Fotoapparat und ließ sich vom Kellner leckere Getränke bringen. In unserem Grüppchen wurde natürlich auch ziemlich heftig gelacht und diskutiert. |
![]() Schattendeck |
![]() Schöner Holzboden |
![]() Mittagessen im Freien |
Zu unserer 5-er-Gruppe stiessen direkt am zweiten Tag auf dem Schiff noch zwei Leute dazu. Karl und Manu. Jetzt wurde unsere Gruppe noch lustiger, obwohl das schon fast gar nicht mehr möglich war. Zwei mal wurde oben auf dem "Schattendeck" sogar ein Mittagsbuffet serviert und es wurde auch festlich dekoriert. Wie gesagt, man gab sich für die 18 Leutchen ganz schön Mühe. |
![]() Lustiges Grüppchen |
![]() Im Freien schmeckt es noch besser |
![]() Salatbüffet |
![]() Speisesaal |
![]() Abendbuffet |
Normalerweise wurde natürlich im Speisesaal gegessen. Mal gab es Buffet, mal ein Drei-Gänge-Menü. Ansonsten liess man sich viel einfallen. Es gab z.B. einen Abend mit Arabischem Essen (natürlich ziemlich am Ende der Kreuzfahrt, damit sich der Touristen-Magen langsam an das Essen gewöhnen konnte). An diesem Abend trugen alle Angestellten des Schiffes ihre Galabeyas. Und wir fanden, das war das beste Essen der ganzen Woche, was dort serviert wurde. |
![]() Torte anschneiden |
Am letzten Abend gab es eine grossen Abschiedstorte. Petra gehörte natürlich mal wieder zu den Auserwählten. Sie durfte zusammen mit dem Küchenchef die Torte anschneiden. Das Essen an Bord war auch ansonsten recht gut. Irgendwie hatte man aber doch den Eindruck, dass es ständig Wiederholungen gab, obwohl es eigentlich täglich was anderes gab. Lag vermutlich daran, dass es unheimlich oft Geflügel gab. Andererseits gab es natürlich auch nicht die Riesenauswahl, die man auf einem grossen Schiff gehabt hätte, wir waren ja nur 18 Leute. |
![]() Es gibt nichts entspannenderes als eine Nilkreuzfahrt |
![]() Reiseführer Atef stellt die Schiffsbesatzung vor |
![]() Affige Polonäse am Nubischen Abend |
Abends gab es dann noch diverse Belustigungen, wie üblich auf den Nilkreuzfahrten. Bei der kleinen Gruppe hatte man aber leider immer ein schlechtes Gewissen, wenn man sich bei sowas verdrückte. Da haben sich Reiseleiter und Reiseführer auf eine Galabeya-Party vorbereitet und keiner hat Lust, bei den affigen Spielchen mitzumachen. | ![]() Atef mit Galabeya |
Deswegen habe ich mir diesmal auch den ganzen Kram reingezogen, obwohl ich normalerweise immer flüchten gehe, wenn die Bauchtänzerin oder die Nubier kommen. Am nervigsten ist der Nubier mit dem Stroh auf dem Kopf. Den haben wir schon die Jahre davor auf den Nilkreuzfahrten erleben dürfen. Wenn der kommt, haut bloß ab! Der macht so belämmerte Spielchen mit Euch, das ist ober-peinlich. Erstmal schreit der Euch in Kauderwelsch an, dann müsst Ihr dem diesen Kauderwelsch nachplappern und gleichzeitig mit Händen und Füssen Faxen machen. Albern, schrecklich, fürchterlich! | ![]() Alberne Spielchen mit den Touris |
![]() "Nein! Ich will nicht!" |
![]() Faule Zähne |
![]() Neben der zahnlosen Bauchtänzerin machte Petra trotz mangelnder Bauchtanzkenntnisse eine echt gute Figur |
Auch eine Bauchtänzerin stand natürlich auf dem Programm. Die war aber genauso schrecklich. Die hatte vielleicht ein Gebiss! Ich glaube, der fehlten vorne die Schneidezähne. Habe versucht, ihr Gesicht breit lächend in Nahaufnahme zu fotografieren. Meine Kamera hat sich strikt geweigert. Alle Bilder verschwommen. |
![]() Unser Nilschiff Belle Epoque |
-------Reise-Info------- MS Belle Epoque4 Sterne de-LuxeAnzahl Kabinen: 24 Anzahl Crewmitglieder: ca. 45 Größe des Schiffs: 54 Meter lang und 9 Meter breit Ausstattung: Dusche, WC, Klimaanlage, Fernseher (irgendwie kriegt man da aber nie einen Sender rein) Safe: Kein Safe, weder im Zimmer noch an der Rezeption. Man kann seine Wertsachen aber an der Rezeption abgeben, die werden dann in einen Umschlag gepackt und zugeklebt. Fenster auf dem Oberdeck lassen sich öffnen Kreditkarte wurde erst mal nicht angenommen (weil kein Gerät dafür). Als wir dann darauf pochten, weil es im Katalog stand, wurde das Gerät ruckzuck besorgt. Baujahr 1990, letzte Renovierung 2002 (aber nicht von aussen) Zusatzservice: kleiner Andenkenladen an Bord (Postkarten, Schmuck, Zigaretten (nach vorheriger Bestellung)) Dort bestellt man auch die Fotos, die von einem Fotografen während der Galabeya-Party gemacht wurden. |