Der Doppeltempel von Kom Ombo


Kom Ombo
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In Kom Ombo wurde es spannend. Wir machten so unsere Besichtigung im Tempel, schlenderten an den Tempelmauern vorbei, als Atef plötzlich ganz nervös und hektisch wurde und uns in eine andere Richtig lenkte. "Da ist eine Schlange!" Die Panik stand ihm im Gesicht. Aber nicht nur ihm, sondern auch den herbeilaufenden Polizisten, die sofort wild gestikulierend durcheinander redeten. Es hieß, dies sei eine gefährliche Kobra. Zwar noch jung, aber gefährlich. Angeblich sollte ein Schlangenbeschwörer geholt werden. Der tauchte aber nie auf. Statt dessen holte einer der Polizisten einen Stock und prügelte wie wild auf das Tier ein. Er traf natürlich die ersten Male nicht und das Tier versteckte sich unter einem Stein. Die Panik wurde größer, weil man die Schlange unter dem großen Stein nicht mehr sehen konnte.
Sie hätte hervorschnellen und einen Touristen beißen können. Doch nichts dergleichen geschah. Nach wenigen Minuten lugte die Schlange unter dem Stein hervor und wurde brutal von einem Polizisten erschlagen. Die Erleichterung war groß und die gefährliche Kobra wurde stolz fortgetragen.
Später in Deutschland schrieb mir dann aber User "Bwananyoka" aus unserem Ägyptenforum, dass es sich bei der Schlange um eine Ägyptische Zornnatter (Coluber florulentus) handelte, die für den Menschen absolut ungefährlich ist.

Stolze Jäger


Ich hätte die arme Natter lieber lebend fotografiert.
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--------------Ägypten-Wissen--------------

Der Doppeltempel von Kom Ombo

Warum Doppeltempel? - Der Tempel ist in zwei Hälften aufgeteilt. Jede Hälfte ist einem Gott geweiht. Die rechte gehört dem Krokodilgott Sobek und die linke dem falkenköpfigen Haroeris (einer Erscheinungsform des Horus). Beide Seiten sind fast genau gleich aufgebaut, sogar die Reliefs sind spiegelverkehrt ähnlich.
Jede Seite bildet einen kompletten Tempel mit eigenem Hof, Säulen, Heiligtum und Eingang.

Der Doppeltempel hat zwei Eingänge. Alles ist doppelt angelegt.
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Am Anfang des Tempels steht ein grosses Schild, worauf man sich genau anschauen kann, wie der Tempel aufgeteilt ist.
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Auf diesem Relief, das sich auf der rechten Seite des Tempels befindet, wird dem krokodilköpfigen Gott Sobek geopfert.
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Auf der linken Seite findet man Reliefs mit dem Gott Haroeris.
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An der rechten Seite des Tempels findet man eine kleine Hathorkapelle in der Krokodilmumien aufgebahrt sind. Die sehen immer noch sehr gefährlich aus.
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Ein Relief im Kom Ombo-Tempel. Diese Dame hat ein sehr schelmisches Grinsen im Gesicht.

Außergewöhnlich ist dieses Relief mit chirurgischen Instrumenten (Zangen, Skalpelle, Saugglocken, etc.)
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Laut Aussage unseres Reiseführers, sind diese kleinen Löcher im Fußboden Gesellschaftsspiele. Sie entstanden während die Patienten in diesem Gang auf den Arzt warteten. Ein Wartezimmer sozusagen, in dem die Wartenden sich ihren Zeitvertreib in den Fußboden meißelten.
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Dies ist ein Kalender. Er zeigt, dass die alten Ägypter eine ähnliche Jahreseinteilung hatten wie wir heute. Es gab damals schon 365 Tage und ein Monat hatte immer 30 Tage.
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Ein solcher römischer Torso passt irgendwie so gar nicht in einen altägyptischen Tempel. Trotzdem steht er dort.
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Der Brunnen ist durch einen Schacht mit dem Nil verbunden. Angeblich wurden hier Krokodile gezüchtet.
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Die übriggebliebene rechte Seite des riesigen Eingangstors. Der Rest versank in den Fluten des Nils.

Dieses Stück Holz, das man in der Mauer vorm Pylon finden kann ist auch schon über tausend Jahre alt. Erstaunlich, wie gut es noch erhalten ist.

Die zwei Eingänge des Doppeltempels.

Auch im Kom-Ombo-Tempel gibt es noch Stellen mit gut erhaltenen Zeichnungen.
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