Das Ägyptische Museum in Kairo

Schon direkt am Anfang wurde unser Reiseführer Atef mit unseren Sonderwünschen überrumpelt. Er erklärte uns, dass wir vormittags zu den Pyramiden von Gizeh und am Nachmittag zum Ägyptischen Museum fahren würden.
"Och nöö, können wir das nicht anders rum machen?"
Überraschtes Gesicht: "Aber nachmittags ist es bei den Pyramiden doch so heiß!?"
- "Ja, aber das können wir ab. Vormittags ist es an den Pyramiden noch so diesig. Nachmittags werden die Fotos besser!"
Also gut. Kurzerhand wurde das geplante Tagesprogramm über den Haufen geworfen, der Busfahrer musste wenden und wir fuhren zum Ägyptischen Museum.

Am Eingang zum Museum

Das Ägyptische Museum in Kairo

--------Reise-Info---------

Fotografieren und Filmen

Im Ägyptischen Museum muss man um fotografieren zu können für 10 Pfund ein Fototicket kaufen. Man sollte dann aber auch, wenn man nicht fotografieren möchte unbedingt seinen Fotoapparat im Bus lassen. Denn selbst wenn man den Fotoapparat gut in der Tasche verstaut hat, spätestens bei der Taschenkontrolle am Eingang wird dieser entdeckt und man muss ein Fototicket nachlösen oder den Fotoapparat am Eingang abgeben. Das gleiche gilt natürlich für Kameras. Ein Ticket zum Filmen mit der Videokamera ist allerdings wesentlich teurer. Es kostet 100 Pfund! Übrigens: Ein Stativ darf man auch nicht mit ins Museum rein nehmen!

----Reise-Info----

Der Mumiensaal

Für die Besichtigung des Mumiensaals muss man noch eine zusätzliche Eintrittsgebühr von 40 Pfund entrichten. Dafür kriegt man dann die Mumien von 27 Pharaonen zu sehen. Unter anderem die berühmte Mumie von Ramses II. Fotografieren und Filmen ist dort allerdings verboten.
Atef zeigte uns 2,5 Stunden lang einige wichtige Ausstellungsstücke des Museums. Vor der Mumienhalle trennten wir uns und Atef gab uns noch eine halbe Stunde zum Selbergucken. Petra nutzte die Gelegenheit um sich im Mumiensaal die Mumien vom Ramses II und Thutmosis III anzusehen. Ehrfürchtig muss sie vor den imposanten Pharaonen-Mumien gestanden haben, wie sie uns hinterher berichtete. Was sie ein wenig geärgert hatte war, dass andere Besucher des Mumiensaales sich ziemlich respektlos benahmen. Es sei sehr laut gewesen und manche lagen halb auf den Mumienvitrinen herum.
Zjelka, Melanie, Anke und ich beschlossen Echnaton noch einen Besuch abzustatten und dort einige Fotos zu schießen, und in der großen Halle zeigte mir Zjelka noch die Sarkophage der Hatschepsut damit ich für Petra noch einige Fotos machen konnte. Diese ist nämlich ein großer Hatschepsut-Fan und hatte vorher schon heftige Diskussionen über die Pharaonin mit unserem Reiseführer geführt. Um viertel vor eins trafen sich wieder alle am Brunnen vorm Museum. Im Brunnen wächst übrigens Lotus und Papyrus, die Pflanzen, die Ober- und Unterägypten symbolisieren.

Der Brunnen vorm Museum mit Lotus und Papyrus

Auch im Garten vorm Museum gibt es einiges zu sehen

--------------Ägypten-Wissen--------------

Das Ägyptische Museum

Nachfolgend zeigen wir einige Fotos von Ausstellungsstücken des Ägyptischen Museums. Das ist natürlich nur ein Bruchteil von 150.000 Exponaten.

Statue des Prinzen Kauab dargestellt als Schreiber. Kauab lebte in der Zeit Cheops. In der rechten Hand hatte er ursprünglich eine Schreibbinse.
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Die Statue des Vorlesepriesters Kaaper ist die älteste gefundene Holzstatue. Gefunden wurde sie in Sakkara in der Mastaba des Kaaper. Besonders eindrucksvoll sind die Augen, die unheimlich lebendig wirken.
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Ein Blick in die Halle des Ägyptischen Museums. Vorne links steht ein sogenanntes Pyramideon, die Spitze einer Pyramide. In diesem Fall handelt es sich um die Spitze der Pyramide des Amenemhets III (in Dashur) aus schwarzem Basalt.
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Diese Stele aus bemaltem Kalkstein wurde in Tell el-Amarna gefunden und zeigt den Pharao Echnaton und seine Familie.
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Der Kopf der Pharonin Hatschepsut wurde in ihrem Tempel in Luxor gefunden. Er gehörte ursprünglich zu einer großen Statue.
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Dies ist ein Teil eines Hausaltars in Form eines Pylon. Die Reliefs zeigen Echnaton und seine Frau Nofretete bei der Anbetung des Gottes Aton.
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Die Statue des Prinzen Rahotep und seiner Frau Nofret. Gefunden in der Mastaba des Prinzen in Meidum. Die Statuen sind mit 1,20 m recht groß.
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Zwei Statuen von Amenophis IV, besser bekannt als Echnaton. Der Pharao hält die typischen Symbole eines ägyptischen Pharaos in Händen: Eine Geißel und ein Zepter. An den Handgelenken und am Oberarm trägt Echnaton Hieroglyphen, die seinen Gott Aton anpreisen.
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Noch eine Statue Echnatons. Die Gelehrten sind sich nicht einig darüber, warum man Echnaton immer mit einem so unvorteilhaften Körperbau darstellte. Die einen glauben er habe aufgrund einer Krankheit tatsächlich so ausgesehen, andere glauben das hätte lediglich am Kunststil der damaligen Zeit gelegen und wieder andere erkennen gerade in dieser Statue eher seine Gattin Nofretete.
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Die im Taltempel des Mykerinos gefundene Triade ist aus graugrünem Schiefer. In der Mitte der Pharao Mykerinos, der die kleinste der drei Pyramiden von Gizeh baute. Die Linke Figur stellt die Göttin Hathor dar und die rechte Figur stellt die Göttin des Gaues Diospolis Parva dar.
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Diese Osirisstatue von Sesostris I ist 4,70 Meter groß. Sie besteht aus bemaltem Kalkstein und wurde in Karnak gefunden.
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Diese Sitzstatue mit den Riesenfüßen stellt Mentuhotep II dar. Sie wurde im Totentempel Mentuhoteps in Deir-el-Bahari vom berühmten Archäologen Howard Carter entdeckt. Auf dem Kopf trägt Mentuhotep die rote Krone Unterägyptens.
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Einer der Sarkophage der Pharaonin Hatschepsut. Hier sieht man die Göttin Isis, wie sie vor dem shen-Ring, dem Symbol für Schutz kniet. Für Hatschepsut wurden insgesamt drei Sarkophage gefertigt.
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Der Zwerg Seneb war Grabpriester der Pharaonen Cheops und Djedefre. Geschickt versucht der Bildhauer die Behinderung Senebs zu überspielen, indem er die Kinder sozusagen anstelle der Beine darstellt. Die Kinder wurden wie viele Kinderfiguren mit dem Finger im Mund modelliert.
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Die Schreiber-Statue des Beamten Mitri wurde in dessen Mastaba in Sakkara entdeckt. Auch diese Statue wirkt irgendwie wieder erstaunlich lebendig.

Und hier der Kopf von Mitri nochmal als Großaufnahme, weil er so lebendige Augen hat.
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Diese kleine, nur 7,5 cm große Figur ist die einzigste bisher gefundene Nachbildung des berühmten Pharaos Cheops, dem Erbauer der großen Cheopspyramide in Gizeh.
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Dies ist der Teil einer Doppelstatue von Amenemhets III durch die er als Nilgott dargestellt wird. Daher sieht man hier auch Fische und Wasserpflanzen auf dem grauen Granit.
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Die Holzstatue des Königs Hor. Sie sollte das Ka (die Lebenskraft) des Pharaos nach seinem Tod beherbergen. Über dem Kopf der Statue mit den gruseligen Augen befinden sich zwei ausgebreitete Arme, die Hieroglyphe für das Ka.
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Auf der Stele des Nebamun überreicht ein Mann dem Verstorbenen eine Lotosblume, das Zeichen für die Wiedergeburt.
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Der schöne Thutmosis III, der Stiefsohn und Nachfolger der Pharaonin Hatschepsut. Seine Sitzstatue aus Diorit wurde 1907 im Amun-Re-Tempel in Karnak gefunden.
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Noch eine Statue von Thutmosis III.
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Hier hält Thutmosis III zwei Krüge mit Wasser oder Wein für ein Trankopfer in seinen Händen.
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Die Dame auf dem Bild ist Ibentina. Sie ist die Gattin des Satnems in dessen Grab diese Statuette gefunden wurde. Über dem linken Arm trägt die Holzstatuette eine blaue Kette aus Fayance.
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Die Totenmaske von Scheschonk II. Oben am Rand der Maske erkennt man noch die Halterungen mit denen die Maske an der Mumie befestigt wurde.
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Auch dieser schöne Armreif befand sich an der Mumie von Scheschonk II, er hatte ihn von Scheschonk I geerbt.
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Der Falkenköpfige Innensarg von Scheschonk II aus bemalter Pappe mit dünnen Goldblechauflagen.
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Drei Uschebtis. Links ein Uschebti des Leutnants Hat und rechts ein Uschebti, der den Wesir und Hohepriester Ptahmes darstellt.
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Im Hintergrund sieht man die in der Nähe des Hatschepsuttempels gefundene Hathor-Kapelle von Thutmosis III. Im Vordergrund steht die große Statue der Kuh-Göttin Hathor. Die beiden sind in ihrer Gänze recht schwierig zu fotografieren, da sie hinter Glas stehen und dieses ziemlich heftig spiegelt.
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Isis (oder Aset), die Mutter von Thutmosis III
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Schwarze Granitstatue des grimmig blickenden Königs Sesostris III. Gefunden wurde sie im Tempel des Mentuhotep in Deir-el-bahari.
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Dieses blaue Nilpferd ist recht bekannt und Nachbildungen von ihm werden auch auf Basaren verkauft. Solche Nilpferde wurden häufig in den Gräbern gefunden.
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Ein Schrank voller Uschebtis. Uschebtis sind kleine Püppchen, die dem Verstorbenen mit ins Grab gegeben werden. Sie erwachen zum Leben und dienen dem Toten (ägyptische Heinzelmännchen sozusagen).
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Der Grabschatz von Psusennes I umfasst unter anderem 26 Armreife. Dieser mit dem Udjat-Auge geschmückte Armreif ist einer von ihnen.
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Noch zwei Armreifen auf den Grabschatz des Psusennes I aus Gold, Lapislazuli und Karneol.
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Diese Statue von Pharao Djoser wurde hinter der Stufenpyramide in einem kleinen Steinhäuschen gefunden. In diesem Steinhäuschen steht jetzt eine Nachbildung der Statue. In der Wand sind zwei Gucklöcher durch die man die Statue sehen kann (hier ein Bild durch die Gucklöcher). Diese Gucklöcher waren ursprünglich dazu gedacht, dass der Pharao, dessen Seele nach dem Tod in diese Statue schlüpfen sollte, durch die Löcher sehen konnte, was draußen so passiert.
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Diese Statue aus hartem Diorit stellt den Pharao Chephren mit dem Falkengott Horus im Nacken dar. Er wurde 1860 von Mariette in Gizeh in Chephrens Taltempel entdeckt.
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Oben steht eine Büste Merenptahs, dem Nachfolger Ramses II und darunter ein Kalksteinblock mit einem Relief, das Ramses II zeigt, wie er seine Feinde an den Haaren packt.
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